Philosophie und Allgemeinbildung
Jan Vermeer und Judith Leyster - Malerei in Hollands Goldenem Zeitalter
Allgemeinbildungskurs im Bischof-Moser-Haus
Das 17 Jh. wird gemeinhin als Hollands Goldenes Zeitalter bezeichnet. Und fürwahr, in dieser Zeit blühten nicht nur der Handel, sondern auch die Künste, sodass uns zahlreiche berühmter Malerpersönlichkeiten überliefert sind.
Jan Vermeer hat seine kleine, aber rührige Heimatstadt Delft nie verlassen, sodass diese „heile Welt“ all seine Bilder prägte. Obwohl uns nur etwa 35 Gemälde von ihm überliefert sind, begeistern die einfühlsamen, lebendigen und frischen Bilder von Briefleserinnen, Virginal- oder Lautenspielerinnen noch heute. In der Stille der Szenerie zeugen nicht nur die Personen von einer tief empfundenen Präsenz, sondern auch die Objekte um Vermeers Hauptfiguren herum beginnen zu atmen. So schuf er beschauliche und zugleich rätselhafte Gemälde.
Judith Leyster, 1609 in Haarlem geboren und dort Mitarbeiterin des berühmten Malers Frans Hals, war schon zu Lebzeiten eine der wenigen anerkannten Künstlerinnen ihrer Epoche und feierte große Erfolge. Selbstbewusst bat Leyster mit vierundzwanzig Jahren um die Aufnahme in die St. Lukasgilde und eröffnete gleich neben dem Marktplatz ein eigenes Atelier. Sie muss von ihrem Können überzeugt gewesen sein, sonst hätte sie den Schritt in die Selbständigkeit kaum gewagt. Denn der Konkurrenzdruck auf dem freien Markt war enorm. Dennoch geriet ihr Werk nach ihrem Tode in Vergessenheit, denn viele ihrer Bilder hielt man in späteren Jahrhunderten für Werke ihrer männlichen Kollegen.